Samstag, 31. Dezember 2016, 22:00 Uhr (Konzert-Ende gegen 23:10 Uhr)
SILVESTERKONZERT
FRANZÖSISCHE BAROCKMUSIK
Te Deum in D-Dur und Messe de Minuit von Marc-Antoine Charpentier
Solisten, Egidienchor, Barockorchester L'arpa festante
Leitung: Pia Praetorius
Musik des großen französischen Barockkomponisten Marc-Antoine Charpentier steht im Mittelpunkt des Silvesterkonzerts in St. Egidien.
Das Te Deum in D-Dur H. 146 ist eines der bekanntesten Werke Charpentiers, dessen Beginn in Form der Eurovisionsfanfare wohl nahezu jeder kennt. Vermutlich wurde das Werk anlässlich der Siegesfeier zum Frieden von Steinkirchen im August 1692 komponiert und in Paris aufgeführt.
Die Lobes- und Dankeshymne, deren Aufführungen in Frankreich durch ein königliches Dekret geregelt waren, entwickelte sich unter der Herrschaft Ludwig des XIV. sozusagen zu einem königlichen Emblem. Ihr obligatorisches Aufführen bei allen offiziellen Feierlichkeiten wie Friedensschlüssen oder auch königlichen Geburtstagen und Taufen lässt sie gewissermaßen zum Symbol des Königreiches Frankreich und seiner von Gott eingesetzten Monarchie werden.
Die Messe de Minuit schrieb Charpentier vermutlich für das Weihnachtsfest 1694. In dieser Zeit war er Kapellmeister an der Jesuitenkirche Saint-Louis in Paris. Diese Kirche war für ihre herausragende Musik in ganz Paris so bekannt, dass sie sogar der Oper Konkurrenz machte.
In der Messe de Minuit entlehnt Charpentier zehn französischen Weihnachtsweisen, denen er Texte der Messe unterlegt. Einem alten Brauch zufolge war es in Frankreich üblich, bei der Feier der Mitternachtsmesse volkliedähnliche Weihnachtslieder zu singen. Die im 16. Jahrhundert beliebt werdenden, sich vorwiegend mündlich verbreitenden sogenannten Noëls, zeichneten sich durch tänzerisch-beschwingte und einprägsame Melodien aus.
Der Egidienchor wird gemeinsam mit den Stipendiaten der Musikwerkstatt und dem Barockorchester L’arpa festante diese beiden festlichen Werke unter der Leitung von Pia Praetorius aufführen.