Musik an St. Egidien Nürnberg

Samstag, 06. September 2014, 19.30 Uhr
VIOLA ORGANISTA
Konzertpräsentation: Streichklavier
nach einem Entwurf von Leonardo da Vinci
Musik von Vincenzo Galilei, Orlando di Lasso, Hans Leo Hassler, Philipp Emanuel Bach

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Sławomir Zubrzycki (Krakau) - Viola organista
Egidienchor Nürnberg (Leitung Pia Praetorius)

Eine Kooperation des Krakauer Hauses mit der Kulturkirche St. Egidien zum 35. Jubiläum der Städtepartnerschaft Krakau - Nürnberg
Eintrittskarten zu 15/ ermäßigt 10 Euro ab dem 1. Juli erhältlich
im Reisebüro Polenreisen im Krakauerhaus, Hintere Insel Schütt 34, i-Punkt im Eckstein, Burgstraße, Tel. 0911 214 21 40, Internetbestellungen hier

Der polnische Pianist Sławomir Zubrzycki rekonstruierte das von Leonardo da Vinci entworfene und von Hans Heyden erstmals gebaute Instrument nach jahrelanger Forschungsarbeit. Nach der Fertigstellung 2013 präsentierte er dieses Instrument weltweit erfolgreich auf vielen Festivals und stellt es nun erstmals in Deutschland vor.
Die Pläne zu diesem Instrument, das die Eigenschaften eines Klaviers mit denen eines Streichinstrument zu kombiniert, stammen aus der Zeit nach 1470. Die Kreuzung aus einem Cembalo und einer Viola da Gamba trägt den Namen "Viola Organista". Der Nachbau erinnert an ein Piano, doch werden die 61 Saiten nicht mit Hämmern zum Erklingen gebracht, sondern von einem mit Pferdehaaren bezogenen Räderwerk wie ein Streichinstrument gespielt. Drei Jahre und mehr als 5000 Stunden hat Slawomir Zubrzycki für den Bau des Instruments benötigt.
Bereits 1575 hatte der Nürnberger Hans Haiden (1536-1613) ein sogenanntes "Geigenwerk" nach der Vorlage da Vincis gebaut. 
Durch die Publikation Syntagma Musicum von Michael Praetorius errang Hans Heydens Nürnbergisch Geigenwerk (Geigenklavizimbel) besondere Aufmerksamkeit. Praetorius erwähnte in seiner Beschreibung, dass das Geigenwerk auch zur Begleitung von Sängern in Kirchen eingesetzt wurde.
Erstmalig wird deshalb in diesem Konzert dieses Instrument gemeinsam mit einem Chor erklingen. Der Egidienchor Nürnberg und Sławomir Zubrzycki musizieren Werke von Hans Leo Hassler, der zur Zeit der Erbauung in Nürnberg lebte und dieses Instrument möglicherweise selbst erlebt hat.
Daneben spielt Sławomir Zubrzycki ein abwechslungsreiches Solo-Programm. Beginnend mit Vincenzo Galilei bis zu Carl Philipp Emanuel Bach präsentiert der polnische Klaviervirtuose die vielfältigen Klangmöglichkeiten dieses großartigen Instrumentes.
Slawomir Zubrzycki wurde in Krakau geboren, wo er auch sein Klavierstudium an der Musikakademie absolvierte. Danach studierte er als Fulbright-Stipendiat am Boston Conservatory.