Im Mittelpunkt des Passionskonzerts in St. Egidien am Palmsonntag steht eine „Stabat mater“ - Vertonung des tschechischen Komponisten František Tůma. Er wurde 1704 geboren, erhielt seine Ausbildung in Prag und ging 1727 nach Wien. Dort studierte er u.a. Kontrapunkt bei Johann Joseph Fux. 1741 wurde er Kapellmeister der verwitweten Kaiserin Elisabeth und blieb in diesem Amte bis zum ihrem Tod. 1774 starb er in Wien. Sein Stabat mater zeigt ihn als hochbarocken Komponisten im Übergang zur Klassik. Emotionsreich und tonmalerisch vertonte er das mittelalterliche Gedicht über das Leiden Marias im Anblick ihres sterbenden Sohnes.
Eine weitere musikalische Entdeckung sind die Lamentationes Jeremiae (die Klagegesänge des Propheten Jeremia) von Paolo Isnardi (ca. 1536-1596). Nach der erstmaligen Präsentation seiner Weihnachtsmesse auf der kürzlich erschienenen CD mit Weihnachtsmusik aus den Egidienchorbüchern führen wir ein weiteres Werk von ihm auf, das verdient, einem größeren Publikum bekannt zu werden.
Von Hans Leo Hassler, dessen 450. Geburtstag wir in diesem Jahr feiern, erklingt eine elfstimmige Komposition für drei Chöre.
Das Programm vervollständigen Kompositionen aus der Renaissance-Zeit aus Spanien und England sowie Ausschnitte aus der Messe von Frank Martin (1890 – 1974).